Beispiele & Tipps

Es gibt aus meiner Sicht - und ich meine wirklich aus meiner Sicht - fatale Fehler die man begehen kann; auch wenn jeder für sich sein eigenes Design entwickelt. Zum Beispiel haben viele Menschen den Wunsch; ihre Räume behaglich mit Farbe zu  gestalten; wundern sich allerdings, warum die Farbe nicht wie auf dem Eimer beschrieben leuchtet. Genauso fällt es vielen nicht auf , dass der Raum durch falsches Setzen von Farbe und Licht wesentlich dunkler erscheint, als er eigentlich ist.

Ich möchte gern noch den einen oder anderen Tipp bzw. Anregung geben, wie man aus seinen Räumen mehr heraus holen kann, als vielleicht drin ist.

Beispiel 1 - Lichtverhältnisse:

Freunde von mir waren auf der Suche nach einer Wohnung und baten mich, über einen Grundriss zu schauen, wie man die neue Wohnung einrichten könnte. Sie zeigten mir ihren Grundriss (der ungefähr so aussah), äußerten ihre Wünsche und Vorstellungen über das Wie und Wohin sie ihre Möbel stellen wollten.

 

Die erste(n) Frage(n) die ich stellte:

Wo ist Norden, Süden usw.?

In welcher Etage befindet sich die Wohnung?

Was befindet sich in der Umgebung bzw. vor den Fenstern?

Wie wird das Tageslicht transportiert?

Denn die Frage, wo welche Möbel Platz finden werden, sollte nicht am Anfang stehen. Die Wohnung befand sich im Erdgeschoss mit Ausrichtung nach Norden, und vor den Fenstern standen große Bäume. Das Wohnzimmer hatte ein wesentlich kleineres Fenster als das Schlafzimmer, war aber größer als selbiges. Um das Wohnen hier attraktiver gestalten zu können, sollte man das Licht so einsetzen, dass man natürliche Lichtverhältnisse schafft. Auch mit Farbe kann man den einen oder anderen Mackel wettmachen. Mein Tipp: Schauen Sie sich Ihre neue Wohnung / neuen Räume genau an und stellen Sie sich die Fragen: Wo ist Norden, Süden, Weste und Osten. Wie weit kommt Tageslicht in die Räume und wie wird es transportiert? Wie hoch ist der Aufwand, angenehme Wohnverhältnisse zu schaffen? Und, liebe Hauseigentümer mit mehreren Mietparteien, wenn man grad am Sanieren ist: Wohnungen sind Funktionsräume, die auch so geschnitten sein sollten.

Für die Eigenheimbesitzer, die gerade am Bauen sind bzw. ein Eigenheim erworben haben und umbauen möchten: Auch wenn Sie sich bei der Planung viel Mühe geben, sind Räume ohne Tageslicht wie z.B. der Flur leider nicht zu vermeiden. Und es stellt sich die Frage: Wie bekomme ich Licht hinein? Der einfachste Weg ist: Ich hänge eine Glühbirne in den Flur. – Richtig. Aber haben Sie sich schon mal gefragt, wie oft Sie den Flur benutzen? Weil Sie z.B. zur Toilette oder in das Bad müssen, oder ein Kleiderschrank da steht. Wie oft müssen Sie dann das Licht an- und ausschalten, oder es bleibt einfach brennen? Jetzt mag der eine denken: Dann setze ich halt einen Bewegungsmelder hin! – Auch richtig. Nur das dieser auch Strom benötigt und Sie dann am Schrank, der im Flur steht, nach ca. 30 Sekunden wieder im Dunklen stehen.

Wenn Sie umbauen, dann kommt es auf die eine oder andere kleine Veränderung nicht an. Setzten Sie im oberen Drittel der Wand z.B. zur Küche (die im Regelfall ein Fenster hat) ein Lichtfenster. Es transportiert das einfallende Tageslicht durch dieses Lichtfenster in den Flur, so dass die Leuchte im Flur wirklich nur dann benötigt wird, wenn es dämmrig oder dunkel ist. Wobei das Lichtfenster keine eigene Erfindung von mir ist, sondern von den Bauhausarchitekten wie z.B. Walter Gropius oder Paul Klee entwickelt wurde.

Beispiel 2 - Farben:

Hat man dann die richtige Wohnung / das richtige Haus für sich gefunden, beginnt die Farbplanung. Außer Frage steht der eigene Geschmack. Und beim Licht sollten Sie sich Gedanken machen darüber machen, wie der Raum genutzt werden soll und welche Möbel Sie aufstellen möchten. Ich möchte hier lediglich auf das Thema Farbe eingehen, da es hier wirklich einige Fehlerquellen gibt, die zu beachten sind.

Viele gehen wie folgt vor: Sie kaufen sich Raufasertapete und einen Eimer gelbe Farbe. Dann wird tapeziert und streicht die gelbe Farbe auf die Raufasertapete bis zum Fensterrahmen und bis zum Deckenanschluss. Alles gut und schön, aber der gewünschte Effekt über des strahlenden Gelbes an der Wand / im Raum tritt nicht so ein wie vielleicht erwartet.

Tipp 1 – Streichen Sie grundsätzlich alle Wände weiß vor – 1x deckend genügt – und danach erst die gelbe Farbe. Der Effekt dabei ist, dass die gelbe Farbe wesentlich brillanter wirkt und eine gewisse Tiefenwirkung erzeugt. "Das kostet doch", denkt sich der eine; aber zum Sparen komme ich gleich.

Tipp 2 – Streichen Sie nicht die Fensterlaibungen mit gelber oder einer anderen kräftigen Farbe, sondern lassen Sie sie einfach weiß. Erstens ersparen Sie sich eine Menge Arbeit, und zweitens wird durch die weiße Fensterlaibung mehr Licht in den Raum transportiert. Der Raum erhält dadurch mehr Licht und wirkt größer.

Tipp 3 – Auch wenn es etwas Arbeit macht, bleiben Sie mit Ihrer gelben Farbe ca. 10 cm unter dem Deckenanschluss. Sie erzeugen dadurch einen optisch gesehen höheren Raum und geben ihm eine gewisse Eleganz.

Tipp 4 – Der Spartipp. Sie müssen nicht alle Wände mit der gelben Farbe streichen. Streichen Sie lediglich die gegenüberliegende Wand der Fensterfront, und lassen Sie die restlichen Wände weiß. Durch das einfallende Tageslicht reflektiert sich die gelbe Farbe auf den weißen Flächen wieder und der Raum erscheint bei Tageslicht als gelber Raum. Das funktioniert auch mit künstlich gesetztem Licht (warmes Licht), wenn die Lichtquelle auf die gelbe Fläche ausgerichtet ist. Dies kann aber auch in dunklen Fluren angewandt werden, wenn man nur ein oder zwei Wände streicht. Der Effekt ist verblüffend und hat auch mich schon hinters Licht geführt.

Tipp 5Noch ein Spartipp. Wenn Sie Farben kaufen möchten, dann empfehle ich Ihnen, lieber zu den etwas teureren Farben zu greifen. Sicherlich sparen Sie ein paar Euros im ersten Moment ein, wenn Sie die billige Farbe kaufen. Aber Sie streichen Ihre Wände doppelt so oft, bis sie deckt, und aus 2 Eimern werden schnell 4 Eimer. Der Hintergrund ist folgender: Bei den billigen Farben sind wesentlich weniger Pigmente im Eimer als bei einer teureren Farbe. Wenn mehr Pigmente in der Farbe vorhanden sind, wird die Farbe stabiler – also wischfest. Und umso besser deckt die Farbe, und Sie sind schneller fertig. Sprich: Zeit und Geld gespart. Wenn Sie sich nicht sicher sein sollten, dann fragen Sie einen Fachberater oder Ihren Malerfachbetrieb.

Zusammengefasst kann man sagen, dass Farbe und Licht nicht ohne einander können. Genauso wie ein Auto nicht ohne Räder fahren kann oder ein Haus ohne Dach nicht komplett ist. Die Farbe braucht das Licht, damit das grelle Rot brillant erscheint. Das Licht braucht die Farbe um greifbar und erlebbar zu werden.

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